Pressestimmen

„Die Musik der Spätromantik ist gefühlvoll, erlaubt schwelgerische Bilder im Kopf. Das gilt besonders für die Komponisten aus dem Norden und Osten Europas. Die Musik liebt  große Orchester, deren Basis die Streicher sind. Die Sinfonietta Wuppertal wiederum ist ein Streichorchester, das Klangerlebnisse auf höchstem Niveau bietet, gerne auch selten gespielte Kompositionen „ausgräbt“. Am Sonntag beendeten die Musiker ihre coronabedingte Zwangspause. Sie bereiteten sich und den zahlreichen Zuhörern in der Christuskirche ein besonders schönes Konzerterlebnis. Mit Werken der Skandinavier Sibelius und Børresen und des Tschechen Janáček.

Die Generalprobe im März fand noch statt, dann aber mussten die vorbereiteten Konzerte abgesagt. werden. Das sei sehr bitter gewesen, wegen der mehrmonatigen Vorarbeit und den fehlenden Einnahmen durch Spenden, erinnerte Dirigentin Eva Caspari. Verband den Blick zurück mit der Vorfreude auf die anstehende Veranstaltung, durch die sie intensiv und überaus nuanciert leitete. Dabei ihre Musiker stets „im Griff“ hatte, auf fein abgestufte  Steigerungen wie Beruhigungen zwischen den wuchtigen und leisen Passagen  achtete.

Jean Sibelius (1865 bis 1957) gilt als einer der bedeutendsten Komponisten Finnlands, einer der wenigen, die über die Grenzen seiner Heimat hinaus berühmt wurden. 1922 schuf er sein Andante Festivo Op. 117 A. Gedacht für einen Festakt. Das zuerst bei einer Hochzeit gespielte, überaus melodische  Werk entführte in die nordische Welt der Romantik, diente als festlicher Öffner des gut 70-minütigen  Konzerts. Während der volle Klang der Sinfonietta hier durch Tobias Liebezeit an den Pauken abgerundet wurde, kam beim Dänen Hakon Børresen (1876 bis 1954) und seiner Serenade auch das Horn hinzu.

Die   dreisätzige Komposition von 1944 mit ihrem nationalen Tonfall und fließenden Melodik weist Einflüsse Tschaikowskis auf. Der Hornist Christian Noth   ist vor allem mit der Musikszene des Münsterlandes vernetzt. Er wirkte  als erster Hornist im Orchester der Freilichtbühne Tecklenburg, gehört dem Kourion Orchester und der EinKlang Philharmnie an, trat solistisch zuletzt mit Werken von Mozart und Carl Heinrich Hübler auf. Im  präzisen Zusammenwirken, den dialogartigen Wechseln mit der kompakt streichenden Sinfonietta wirkte sein Spiel manchmal etwas fragil.  Caspari reagierte, indem sie das schwungvolle Spiel ihres Orchesters entsprechend achtsam zurücknahm. Die begeisterten Zuhörer entließen Noth erst nach einer Zugabe.

Er war moderner, zugleich im 19. Jahrhundert verwurzelter Komponist: Der Tscheche Leoš Janáček (1854 bis 1928) war eng mit Dvořák befreundet, der auch bei der Uraufführung der „Idyla“-Suite für Streicher dabei war. Janáček schuf das titelgebende Hauptwerk des Konzerts als junger Mann. Mit seinen inhaltlichen Brechungen und harmonischen Kühnheiten kündigt es bereits die Moderne an. Die sieben Sätze sind mal eher tänzerisch, mal schwermütig, mal volksliedtümlich, stets ausdrucksstark. Caspari achtete auf den Ausdruck jeder einzelnen Note. Die Musiker folgten ihr aufmerksam, erklommen laute, schwere Höhen, stiegen in  fast stille Täler ab. Während die Zuhörer in ihren inneren Natur- und Seelenlandschaften schwelgen konnten. Nach einer Zugabe und großem Applaus endete ein überaus stimmungsvolles Konzert. Das „Ausgraben“ hat sich gelohnt.“

Westdeutsche Zeitung, 28.09.2020


„In Sachen Barockmusik ist Wuppertal Diaspora. Missionarisch war nun das Kammerorchester Sinfonietta in der Erlöserkirche unterwegs und stellte „Die Familie Bach“ im Konzert vor.
Das Streichensemble bewältigt unter Christoph Mayers gestaltendem und präzisem Dirigat jede stilistische Eigenart mit frischem, ziselierendem und durchsichtigem Spiel. . Alexander Puliaev trägt dazu am Cembalo nicht unerheblich bei. Carl Philipp Emanuel arbeitet in seiner C-Dur-Sinfonia mit Kontrasten, die die Musiker in wirbelnden oder langsamen Zwiegesprächen anschaulich vorstellen. Die F-Dur-Sinfonie des ältesten Bach-Sohnes Wilhelm Friedemann musizieren die Streicher federnd, spannungs- und abwechslungsreich.
Das in hervorragender Qualität gespielte Konzert wird neue Liebhaber für die Barockmusik gewonnen haben. Und eingeschworene Barock-Fans kamen sowieso hundertprozentig auf ihre Kosten.“

Westdeutsche Zeitung, 12.11.2012


„Bravi und tosender Applaus setzten am Freitagabend den Schlusspunkt hinter ein außergewöhnliches Konzert in der evangelischen Stadtkirche am Markt. Das Remscheider Vokalensemble und die Sinfonietta Wuppertal widmeten sich der Misa für gemischten Chor und Streichorchester des lettischen Komponisten Peteris Vasks derart enfühlsam, dass dies nur begeistern konnte.“

Bergische Morgenpost, 05.10.2009


„Streicherklang auf höchstem Niveau bot am Wochenende die Sinfonietta Wuppertal.
Die elegischen Melodielinien (Jean Sibelius, Rakastava) bieten den Streichern die Möglichkeit, ihren wunderbar satten Ton und ihre fein abgestuften Steigerungen und Beruhigungen zu zeigen. Konzertmeisterin Kerstin von Bargen überzeugt mit einem schön klingenden leicht dahinschwebenden Solo.“

Westdeutsche Zeitung, 20.10.2008


„Trotz starker Konkurrenz kommen an diesem sonnigen Nachmittag viele Zuschauer, die auf eine musikalische Darbietung mit großer Spielfreude hoffen. Die Mitglieder des Kammerorchesters Sinfonietta Wuppertal und Teilnehmer des Wettbewerbes ‚Jugend musiziert‘ erfüllen diese Erwartungen vollkommen.
Getragen wird das Konzert von einem bestens aufeinander abgestimmten Streichorchester, das mit einem wunderbaren transparenten Klangbild beeindruckt, und von Boris Brinkmann, der die Musiker als Dirigent zu Höchstleistungen motiviert.
Das Publikum dankt für die gelungene Aufführung mit herzlichem Applaus.“

Westdeutsche Zeitung, 22.04.2008


„Das schöne Wetter hätte zum Baden eingeladen. Trotzdem kamen zahlreiche Zuhörer in die klangschöne Johanneskirche – und wurden belohnt. Das Streichorchester Sinfonietta Wuppertal spielte Werke von Carl Nielsen, Anton Reicha und Antonin Dvorak und erfreute mit präzisen Einsätzen und einem ausgewogenen Klangverhältnis der Instrumentengruppen untereinander.
Hier (Antonin Dvorak, Serenade) gaben Dirigent (Michael Albert) und Orchestermusiker noch einmal alles. Mit flüssigen, aber nicht verhetzten Tempi gelangen Dvoraks Scherzo und das Finale mit der aus Rundfunk und Konzert bestens bekannten Melodie, die schwungvoll und mit Verve vorgetragen wurde. Das begeisterte Publikum spendete langen Applaus.“

Westdeutsche Zeitung, 21.06.2005


„Das Kammerorchester Sinfonietta Wuppertal ist eine feste Institution der Stadt – und präsentiert regelmäßig gehaltvolle Programme. Auch in der Immanuelskirche bot das Liebhaberorchester wieder anspruchsvolle Werke (Martin Christoph Redel, Traumtanz, Antonio Vivaldi, Flötenkonzert), was mit frenetischem Beifall honoriert wurde.
Unter der zuverlässigen, manchmal etwas zu ausladenden Leitung von Ernst von Marschall begleitete die Sinfonietta die beiden Solisten recht sensibel. Außerdem gab sie sich bei Franz Schuberts Streicherouvertüre in c-Moll, dem ersten Satz des Oktetts in Es-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy und Wolfgang Amadeus Sinfonie In A-Dur sehr konzentriert und hochmotiviert.
Die Kammermusiker begeisterten mit viel Spielwitz, großer Lebendigkeit und Verve.“

Westdeutsche Zeitung, 05.03.2005


„Auch hier (Michael Tippett, Little Music for String Orchestra) erreichte die Sinfonietta fließende dynamische Steigerungen bis hin zu heftiger Erregtheit, wechselte aber mühelos zu schwebender Klangflächen-Melodik und überzeugte mit plastischen Echowirkungen.
Von dem hochmotivierten und versierten Kammerorchester würde man gerne öfter hören.“

Westdeutsche Zeitung, 04.07.2001


„Dem hervorragenden Kammerstreichorchester und den virtuosen Solistinnen ging es in erster Linie nicht um den Unterhaltungswert der Musik, sondern um die Melancholie und die Geschichte in den Tönen.
Quintessenz: Zu wenig Zuschauer, die mit hochklassiger Musik einem Geschehnis gedachten, welches hoffentlich nie wiederholt wird.“

Solinger Tageblatt, 09.11.1998


„Fesselndes, engagiertes Musizieren auf höchstem Niveau. Das Orchester bestach durch seinen vollen homogenen Klang, seine präzisen Einsätze, sowie seine klare Stimmführung.“

Westdeutsche Zeitung, 20.11.1996


„Spannend und farbenreich gestaltete das Orchester Hindemiths Fünf Stücke Op. 44 von den herben Dissonanzen des ersten Stückes, über rhythmischen Tücken des dritten bis zu den souverän gemeisterten Solopassagen der Konzertmeisterin im letzten Stück.“

Westdeutsche Zeitung, 03.03.1994